Donnerstag, 19. März 2009

My bloody Valentine 3D


Die kleine Stadt Harmony liegt in Pennsylvania und ist eine typische Bergbaugemeinschaft. So gut wie jeder ausgewachsene männliche Bewohner von Harmony arbeitet unter Tage. Eines Tages gibt es ein Minenunglück in Tunnel 5, bei dem es nur einen Überlebenden gibt: Harry Warden (Richard John Walters). Dieser liegt seit jenem Tag im Koma. Am Valentinstag einige Jahre später erwacht er aus seinem Koma und läuft aus ungeklärten Gründen Amok. Diese Tat wird später als das „Valentinstag Massaker“ bekannt. Harrys Markenzeichen sind mit Blut an die Wand gemalte und aus dem Körper entfernte Herzen, seine schwarzen Arbeitsklamotten aus der Mine, natürlich mit Sauerstoffmaske, Spitzhacke und seinem Helm mit Stirnlampe. Er bringt insgesamt 22 Menschen um, so auch einige Teens, die gerade in Tunnel 5 eine Party feiern. Mitten unter dem feiernden Volk sind auch Tom (Jensen Ackles), Sarah (Jaime King), Axel (Kerr Smith) und Irene (Betsy Rue), die dem Massaker nur knapp entkommen können. Nachdem die örtlichen Sheriffs Harry in die Mine getrieben haben verschwindet Tom aus der Stadt. Zehn Jahre nach dem „Valentinstag Massaker“ kehrt Tom in seine Heimatstadt zurück. Er ist mittlerweile der Besitzer der Mine und will sie nun verkaufen. Doch kaum ist Tom wieder in der Stadt, taucht Harry Warden wieder auf und das Morden beginnt von neuem. Oder ist es vielleicht doch nur ein Nachahmungstäter?


Die Story des Films ist genauso irrsinnig wie ihre Auflösung. Insofern versucht „My bloody Valentine 3D“ gar nicht erst, dem Zuschauer etwas seriöses vorzuheucheln. Das “Geheimnis“ Killers bleibt bis zum Schluss unverraten, ist jedoch, nachdem es einmal preisgegeben wurde, ziemlich enttäuschend, da der erste Verdacht auf die Identität des Killers leider bestätigt wird. !!!Spoiler!!!

Ich persönlich hätte den alten Harry Warden aus seinem Grab auferstehen lassen. Vor allem aber, da der Tod von Harry in der Mitte des Films grundlos eingeführt wurde. Dies hätte den Film zwar auch nicht zu einem Meisterwerk gemacht, wäre aber wenigstens den Slasher-Fans aus den alten Jason und Michael Myers Zeiten gegenüber etwas versöhnlicher.



Es ist schon eine unglaubwürdig konstruierte Story, die „My bloody Valentine 3D“ dem Zuschauer vorsetzt. Die Handlungsmotive der Figuren sind, bis auf ein paar Ausnahmen, überhaupt nicht nachvollziehbar und es wird in aller Slasher-Manier auf die tiefe Charakterzeichnung verzichtet. Der letzte Punkt ist aber auch irgendwie überflüssig gewesen, da viele Charaktere direkt massakriert werden, kurz nachdem sie eingeführt worden sind. Ich persönlich glaube allerdings, dass „My bloody Valentine 3D“ hauptsächlich zur Vorführung der Real D Technik dient und dadurch an anderen Stellen, wie zum Beispiel bei der Story, vernachlässigt wurde. Das es der erste R-Rated Film in der Real D Technik ist würde auch dafür sprechen.

Die Regie bei diesem konstruierten Unsinn hatte Patrick Lussier, der auch schon für so grauenhaft schlechte Filme wie „Wes Cravens Dracula“ Teil 1 bis 3 oder „White Noise 2“ verantwortlich ist. Für die 3 Dracula Teile hat er soger am Drehbuch mitgeschrieben.

Die Schauspielerische Leistung ist für diese Verhältnisse sogar ganz in Ordnung. Es ist aber auch nicht so, dass ihnen für „My bloody Valentine 3D“ allzu viel abverlangt worden wäre. Die meisten der Mimen haben auch regelmäßig Erfahrungen im Serienbereich machen können. So hat Jensen Ackles in „Smallville“ bereits für eine Staffel den Jason Teague gespielt, dessen zwielichtiger Charakter dem von Tom Hanniger schon sehr ähnlich ist. Sieht man sich die Vorerfahrungen der Darsteller mal an, dann könnte man sogar denken, dass sie absichtlich nur halbherzig gespielt haben, so wie zum Beispiel Kerr Smith. Freunde der sympatischen Teenieserie „Dawsons Creek“ wissen ja bereits, dass Kerr Smith überzeugend Emotionen vermitteln kann, was ihm hier jedoch überhaupt nicht gelingt. Aber nicht nur Jensen Ackles und Kerr Smith haben ihre Erfahrungen in Serien gemacht. Eifrige „Lost“ Zuschauer kennen Kevin Tighe, der hier den Ben Foley spielt, als den leiblichen Vater von John Locke und Betsy Rue hatte unter Anderem schon einige Gastauftritte in Serien wie etwa NCIS, CSI, True Blood, Immer wieder Jim, Ehe ist... und How I met your mother. Jaime King könnte man aus „Gary Unmarried“ wiedererkennen. Falls nicht, dann kann man sie wenigstens in „Sin City“ sehen, wo sie die Goldie bzw. Wendy verkörperte.


Die 3D Effekte des Films sind sehr gut geworden. So fliegen dem Zuschauer nicht selten Blut, Knochen und andere Gegenstände um die Ohren. In einer Einstellung steht sogar Kevin Tighe frontal vor der Kamera und zielt mit seiner Schrotflinte quer durch das Kino. Dies hat den Effekt, dass jeder Kinobesucher in die Gewehrmündung blicken kann. An solchen Szenen merkt man deutlich, was für einen Sprung die 3D Filmtechnik in den letzten Dekaden gemacht hat.



Fazit: „My bloody Valentine 3D“ scheut das Blutvergießen nicht. Auf dem ganzen Blut schlittere ich, zusätzlich geblendet von den atemberaubenden 3D-Effekten, die Punkteleiter hoch bis ich von der Story ganz unsanft bei 4 Punkten gestoppt werde. Noch wohlwollende 4 von 10 Punkten!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen