Montag, 24. August 2009

TV Tipps 24.08. - 28.08.09




Montag

Undercover Brother (Tele 5)
Erfrischende Parodie auf das Blaxploitation-Genre mit einem wunderbaren Eddie Griffin in der Hauptrolle, der für die Figur geradezu prädestiniert ist. Weit weg vom Bodensatz der Scary Movies und überaus kenntnisreich geschrieben...

Good Morning Vietnam (Kabel)
Misslungener Hybrid aus satirischer Komödie und dramatischem Kriegsfilm mit einem schwer nervigen Robin Williams in der Hauptrolle. Ist aber sehr lange her bei mir...

Mighty Ducks (Super-RTL)
Als Kind fand ich den super, kann in einem Atemzug mit „Cool Runnings“ genannt werden. Emilio Estevez überzeugt neben erfrischenden Kinderdarstellern...

Platoon (Kabel)
Moderner Klassiker von Oliver Stone, bekannt als einer der besten Filme über den Vietnam-Krieg. Tatsächlich ist der Film problematisch in seiner Unentschlossenheit zwischen Emotionalisierung und nüchterner Darstellung. Darstellerisch allerdings grandios und mit vielen unvergessenen Bildern immer noch empfehlenswert...

Dienstag

2 Asse trumpfen auf (Kabel)
Robsinsonade mit Bud Spencer und Terence Hill. Obwohl der bis dato schlechteste Film des Duos, gehört er noch heute zu meinen Favoriten – ungeachtet der rassistischen Darstellung der Eingeborenen. Herrlich infantiler Blödsinn, der mir vor allem in der ersten Hälfte zusagt...

Femme Fatale (Das Vierte)
Übermäßig langweiliger und prätentiöser Film Noir von Brian de Palma. Vor allem in den Hauptrollen unsäglich schlecht gespielt, von Fans des Regisseurs allerdings zum Meisterwerk erklärt. Vielleicht nochmal ansehen?

Harte Ziele (Kabel)
Hollywood-Einstand für den ehemaligen Action-Magier John Woo. In den reichlich vorhandenen Krawall-Szenen noch ganz Hongkong-Kino, handelt es sich definitiv um einen der besten Filme mit Van Damme.

Cold Blooded (Timm TV)
Einer der 90-er Geheimtipps auf dem Schwulensender, den aber meines Wissens nach kaum jemand empfängt. Soll aber nicht unerwähnt bleiben: Wallace Wolodarsky, ehemaliger Simpsons-Autor, gelingt ein herrlich morbides, schwarzhumoriges Regie-Debüt mit einem starken Jason Priestly...

Lolita (SWR)
Erzählerisch dichte Litaraturverfilmung von Stanley Kubrick. Nicht nur wegen Peter Sellers ein Klassiker...

Geschenkt ist noch zu teuer (ARD)
Harmlos-unschuldige Komödie mit einem jungen Tom Hanks. Jede Menge Slapstick und eine liebenswerte Story garantieren unverbindliche Unterhaltung ohne jeden weiteren Nährwert. Sympathisch, aber auch belanglos...

Mittwoch

Edward mit den Scherenhänden (Super RTL)
Bitter-süßes postmodernes Märchen von Tim Burton. Einfach zauberhaft und inszenatorisch perfekt...

Leaving Las Vegas (ARD)
Hart an der Grenze zum Kitsch inszeniert Mike Figgis sein schwermütiges Säufer-Drama mit Nicolas Cage in einer seiner besten Rollen. Nicht uninteressant aber trübsinnig und teilweise etwas ungelenk erzählt...

Der Pate von Mumbai (Arte)
Bollywood-Reihe auf Arte. Dieser Gangsterfilm scheint sich extrem an amerikanischen Vorbildern zu orientieren, wird aber von Kritikern hoch gelobt. Vielleicht einen Blick wert, auch wenn man mit Bollywood nichts anfangen kann – ich persönlich habe noch keinen einschlägigen Film gesehen...

Keoma (SWR)
Nihilistischer Italo-Western, gleichzeitig einer der letzten seiner Art. Als das Genre schon von zur genüge parodiert wurde und schon im Sterben lag, schuf Enzo G. Castillari überraschend noch einen der besten Vertreter seiner Gattung. Mit Franco Nero...

Donnerstag

Der Diamantencop (Sat.1)
Action-Komödie mit Martin Lawrence – albern, vorhersehbar und lahm.

Space Cowboys (Vox)
Clint Eastwood meint es ein wenig zu gut mit der Verklärung seiner ergrauten Stars. Der verspätete Trip ins All profitiert von spielfreudigen Darstellern alter Schule und deren kernigem Charme. Pathetisch und klischeehaft, von Eastwood aber unterhaltsam auf die Leinwand gebracht.

Meine Braut, ihre Schwiegereltern und Ich (ARD)

Ein gut gelauntes Ensemble macht diesen eigentlich unnötigen Aufguss des ersten Teils sehenswert. Temporeich, mit hoher Gag-Dichte und ebenso hoher Trefferquote, das Drehbuch ist aber schon sehr konstruiert um überhaupt einen neuen Konflikt zu erschaffen.

Freitag

Vier Dinos in New York (BR)
Spielberg und seine Dinosaurier. Nach der Produktion von „In einem Land vor unserer Zeit“ schon der zweite Zeichentrickfilm mit Dino-Thematik. Diesmal aber weniger melancholisch, actionreicher und moderner. Ob das jetzt besser ist, soll jeder für sich entscheiden aber Spaß machen kann der Film schon...

Auf Kriegsfuß mit Major Payne (RTL 2)
Militär-Propaganda für die ganz Kleinen mit Damon Wayans, der seine Sache hier ordentlich macht. Als Kind fand ich den gut und das scheint vielen so zu gehen. Seine Zielgruppe scheint der Film also zu erreichen...

Scream 2 (RTL 2)
Wäre nicht der dümmliche Twist zum Schluss, so würde diese grandiose Fortsetzung seinem Vorgänger auf Augenhöhe begegnen. Sehr witzig, gemein und streckenweise extrem spannend...

Pusher (Tele 5)
Das Debüt eines jungen Meister-Regisseurs. Wuchtig, authentisch und darstellerisch brillant, gehört „Pusher“ sicherlich zu den besten Debüt-Werken der Filmgeschichte. Bei allem Realismus hat der Film ästhetisch nichts mit dem Dogma-Kino zu tun, ebenso wenig mit dem tarantinoeskem „In China essen sie Hunde“. Gefolgt von zwei Fortsetzungen...

Silent Rage (Tele 5)
Mein Lieblingsfilm mit Chuck Norris. Die krude Mixtur aus Action, Horror und Thriller besticht vor allem durch atmosphärische Dichte und eine beachtliche Spannungskurve, die nur selten durch das Unvermögen des Hauptdarstellers ausgebremst wird...

8 Kommentare:

  1. Ah, sehr schön, daß du einige Filme erwähnst, die bei mir aus Zeitgründen nicht zum Zuge kamen. Keoma und der Bollywood Shakespeare z.B.. Bei Femme Fatal lag ich also gar nicht mal so falsch mit meiner Einschätzung, auch wenn sie sich allein auf die Covergestaltung bezog.:D Vollste Zustimmung bei Platoon, eines meiner besten Kinoerlebnisse, auch wenn ich damals vielleicht noch ein wenig zu jung war, um Stones Film in seiner Gänze zu kapieren.;) Auf Pusher bin ich schon sehr gespannt, kann man die Fortsetzungen gleich mitempfehlen? Aber ein Wort noch zu Leaving Las Vegas. Keine Frage ein ordentlicher Film, aber Cages Darstellung halte ich für eine seiner typischen und nicht für eine seiner besten. Aber ich stehe da wohl allein auf weiter Flur.

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  2. Och, ich mag den Cage eigentlich ganz gerne. Ganz sicher kein großer Schauspieler aber ein sehr charismatischer Darsteller. In "Adaption" gefällt er mir am besten, danach kommen dann "Wild at Heart" und eben "Leaving Las Vegas" - und in allen drei Fällen legt Cage seine Figuren unterschiedlich an.

    "Platoon" stelle ich mir im Kino auch eindrucksvoll vor. Mein Lieblings-Vietnamfilm (im konventionellen Sinn) ist "Full Metal Jacket", der hat auch nach all den Jahren nichts von seiner Wucht verloren und ist imo auch weniger widersprüchlich. Aber Kubrick war damals ja schon ein gestandener Altmeister und Stone ein relativ junger Hitzkopf - von daher gehen die Schwächen des Films völlig in Ordnung. Vor allem weil ja auch persönliche Erlebnisse eine Rolle spielen und versperren vielleicht ein wenig den Blick...

    "Femme Fatale" könnte auch eine eklatante Fehleinschätzung meinerseits sein. Wie gesagt, nicht selten wird er zum meisterwerk erklärt. Hat sich mir aber nicht erschlossen...

    Und noch zu "Pusher" - unbedingt ansehen. Die Fortsetzungen habe ich leider noch nicht gesehen, liegen aber bei mir rum. Dafür kann ich alle weiteren Filme von Refn empfehlen - sowohl "Bleeder" (einmal mehr mit einem grandiosen Kim Bodnia) als auch "Fear X" und "Bronson". Sind alle leider etwas untergegangen...

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  3. Space Cowboys ist nun echt lahm, aber immerhin erträglicher als sein sonstiger reaktionärer Schrott.

    Cage und LLV sehe ich ähnlich. Er kann einfach nur seine typische leicht überhastete Art. Ich meinte letztens dass Cage nunr in Arizona Junior und Red Rock West erträglich war.

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  4. @JMK:

    "Adaption" gesehen? Definitiv eine Glanzleistung...

    Im übrigen mag ich reaktionäre Filmemacher, wenn sie ihr Anliegen nicht verhehlen. Ich mag John Milius, John Ford, Sergio Leone, Don Siegel, Charles Bronson - da wäre es doch ein Widerspruch, Eastwood aus ideologischen Gründen abzulehnen. Im übrigen ist er kein "reaktionärer" Regisseur im eigentlichen Sinn, ich halte diesen uralten Vorwurf für oberflächlich und bestenfalls überholt...

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  5. "Femme Fatale" ist großes, meinetwegen auch campiges Kino. Alleine die Eingangssequenz zum Bolero macht schon einiges her.

    Und Nic Cage mag ich auch. Als Fu Manchu hat er mir sehr gefallen.

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  6. An die besagte Sequenz erinnere ich mich nicht mehr - aber wie gesagt, vielleicht wird der nochmal geschaut... :)

    Und Cage als Fu Manchu hatte ich schon fast vergessen...

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  7. @ Happy...

    Mein Lieblings-Vietnamfilm (im konventionellen Sinn) ist "Full Metal Jacket"

    Das ist ja mal einigermaßen überraschend, da man das selten hört. In Sachen Vietnam würde ich "FMJ" , obschon selber "Kubrick-Verehrer", Coppolas "AN" vorziehen.

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  8. "Apocalypse Now" halte ich für ziemlich misslungen, auch wenn er zweifellos über unvergessliche Sequenzen verfügt und natürlich über eine bombastische Bildsprache...

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